Die Wohnungsgenossenschaft Neukölln eG hilft Mieter*innen über die Coronakrise. Das Unternehmen legt einen eigenen Hilfsfonds auf und findet individuelle Lösungen für alle, die jetzt ihre Miete nicht mehr aufbringen können. Die Genossenschaft verwaltet 4000 Wohneinheiten und hat rund 5000 Mieter*innen.
Für Vorstandsmitglied Sami Natal ist es selbstverständlich, dass die Genossenschaft in Zeiten der Krise auf ihre Mitglieder zugehen muss. „Als Genossenschaft sind wir per se eine Solidargemeinschaft. Daher ist es nur logisch, dass wir jetzt die individuelle Situation unserer Mieter berücksichtigen.“
In einem Brief hat Natal die Bitte geäußert, Mieter*innen mögen auf die Genossenschaft zuzugehen, wenn es bei ihnen zu wirtschaftlichen Engpässen kommen sollte. In dem Schreiben verspricht er, dass individuelle Lösungen gefunden würden. Dazu gehöre, dass Mieter*innen bei Zahlungsrückständen keine Kündigung erhielten. Auch auf Mahnungen würde in den kommenden Monat verzichtet und Mietstundung und Mieterlass prinzipiell angeboten.
Ungefähr 15 Wohnungsmieter*innen hätten sich auf dieses Angebot einer Mietenbrücke gemeldet und einem Gewerbetreibenden wurde die Miete für die kommenden drei Monate sogar komplett erlassen.
Den staatlichen Unterstützungen, die für Selbstständige bisher angeboten werden, steht der Genossenschaftsvorstand kritisch gegenüber: „Es gibt bei uns einige Mieter*innen, die kein Geld bekommen haben, oder es im Laufe der nächsten Jahre zurückzahlen müssen. Diesen Personen ist nicht wirklich geholfen.“
Daher hat die Genossenschaft als langfristige Maßnahme einen solidarischen Hilfsfond eingerichtet, der bei existenziellen Notsituationen zum Einsatz kommen soll.