In der Schweiz ist der Mieterlass für Gewerbemieter*innen fast schon eine Selbstverständlichkeit unter Vermieter*innen. Ganz anders in Deutschland, wo fast die ganze Immobilien-Branche, die in den letzten Jahrzehnten an üppige Gewinne gewöhnt war, gleich nach Unterstützung durch den Staat ruft.
In der Zeitung WELT ist zu lesen: »Dass es auch anders geht, zeigt […] ein […] Blick ins Ausland. Der HEV Hauseigentümerverband Schweiz, das eidgenössische Pendant zum deutschen Haus & Grund, ruft nicht nach Staatsgelder zur Unterstützung der Vermieter. Stattdessen hat er seine Mitglieder aufgefordert, „bei sich ergebenden Notlagen Solidarität“ mit den Mietern zu zeigen. Es gelte, „gemeinsam konstruktive und pragmatische Lösungen auszuhandeln“, sagt HEV-Präsident Hans Egloff.«
Und weiter heißt es: »Mit diesen Eigeninitiativen unterscheiden sich die Unternehmen [im Ausland] deutlich vom Verhalten führender Lobbyverbände der deutschen Immobilienwirtschaft. Diese rufen unisono nach finanziellen staatlichen Hilfen für Vermieter. Im Zweifel soll der Steuerzahler dafür sorgen, dass die Mieteinnahmen fließen, als wäre nichts gewesen.«
Ganz anders sieht das übrigens die Bevölkerung, was sich im Ergebnis einer Umfrage abbildet: »Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey gaben 63 % der 5000 per Internet Befragten an, sie würden von Vermietern „größere Kulanz“ bei Mietschulden erwarten. 51,1 % stimmten der Aussage zu, dass Immobilienunternehmen in der Krise „mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen müssen“.«
So sehen wir das auch!